Unsere Aufgaben

Als ehrenamtliche Profis sind wir für Sie das Glück im Unglück! Wir suchen Sie, wenn Sie die Orientierung verloren haben oder aus medizinischen Gründen nicht bei Zeiten zurückkehren. Wir versorgen Sie notfallmedizinisch, wenn Ihr Bergsport zu Verletzungen geführt hat. Wir transportieren Sie schonend, auch in Zusammenarbeit mit den Luftrettungsdiensten, in das für Sie geeignete, nächste Klinikum!

Bergrettung

Die Bergwacht wird immer dann alarmiert, wenn der Landrettungsdienst an seine Grenzen stößt. Bei der Integrierten Leitstelle sind deshalb schon im Vorhinein schwer zugängliche Gebiete gekennzeichnet. Diese variieren je nach Jahreszeit, da viele Straßen im Winter für Rettungswagen nicht befahrbar sind. Das Alarmierungssystem zeigt so dem Leitstellendisponenten sofort an, wer für das Gebiet, in dem sich der Einsatz befindet, geeignet ist.
Für uns beginnt der Einsatz mit dem Piepsen des Melders, das uns von der Arbeit oder zuhause weg holt. Je nach Situation entscheidet dann der Einsatzleiter, wie es weiter geht. Er muss viele Faktoren, wie das Wetter, objektive Gefahren, die zur Verfügung stehende Mannschaft und Rettungsgeräte, in seine Planung mit einbeziehen. Bei dringenden Verletzungen oder abgelegenen Einsatzorten, die nicht schnell genug mit Fahrzeugen und zu Fuß erreicht werden können, arbeiten wir mit Luftrettungsunternehmen zusammen – gutes Wetter vorausgesetzt. Für alle anderen Aufgaben sind wir auf unsere geländegängigen Fahrzeuge angewiesen, vom Rettungs- und Transportfahrzeug, über Quad und Skidoo, bis hin zu Bergschuhen und Tourenski.
Zu diesen „Standardeinsätzen“ kommen zahlreiche Spezialeinsatzgruppen, die von Bergrettern mit umfangreicher Zusatzausbildung besetzt werden, und uns bei schwierigen Einsätzen unterstützen.

Rettungs- und Vorsorgedienst in Skigebieten

An jedem Skitag sind in den vier Skigebieten in unserem Dienstgebiet (Grünten, Ofterschwang-Gunzesried, Bolsterlang, Balderschwang / Riedberger Horn) Bergretter von morgens bis abends vor Ort und stellen den Rettungsdienst sicher. Am Wochenende und an Feiertagen geschieht das ehrenamtlich, an Arbeitstagen übernimmt diese Aufgabe die Skiwacht. Dabei handelt es sich auch um Mitglieder der Bergwacht, die bei der Stiftung Sicherheit im Skisport des DSV angestellt sind und zusätzlich zur Rettung von Verletzten bei Absicherungsarbeiten der Liftbetreiber, oder in der Lawinenkommision mitarbeiten.
Im Winter leisten wir den größten Teil unseres Einsatzgeschehens ab. Das liegt an unserem skilastigen Dienstgebiet. Dies bedeutet, dass wir gerade in den drei stärksten Monaten immer mit 2-4 Bergrettern pro Skigebiet und mindestens 4 weiteren im Bereitschaftsdienst im Einsatz sind – am Wochenende ausschließlich ehrenamtlich! Bei aktuell etwa 40 Aktiven kommen so einige Stunden zusammen.

Rettung aus Canyons

Der Canyoningsport erfreut sich gerade bei uns im Dienstgebiet immer größerer Beliebtheit. Mit Neoprenanzügen, Gurten und Seilen ausgerüstet folgt man dazu einem Bachlauf. In unserem Dienstgebiet sind zum Beispiel die Starzlachklamm und der Ostertalbach bei Gunzesried sehr beliebt.
Da sich der klassische Bergretter eher selten im nassen Element wohl fühlt hat die Bergwacht Bayern in den Regionen spezielle Canyoninggruppen gegründet. Sie bestehen aus Berg- und Wasserrettern mit Zusatzausbildung Canyonrettung. Durch diese Spezialisierung können Rettungseinsätze in Gebirgsbächen und wasserführenden Schluchten sicher bewältigt werden.
Weil ein Ausstieg aus einer Schlucht nach oben nicht immer möglich ist, müssen die einzelnen Abschnitte eines Gebirgsbaches nach unten bewältigt werden. Der nasse Bereich ist oft rutschig, weshalb man kaum Halt findet und für eine Rettungsaktion aufwändige Seilbahnen bauen muss. Auch das Fließverhalten des Wassers ist in einem Canyon unberechenbar. Angehende Canyonretter müssen deshalb in den Themen Seilbahnbau, Hydrodynamik (Wasser lesen lernen), besondere medizinische Aspekte im Wasser (Ertrinken, Unterkühlung usw.) und in Selbstrettung geschult werden.

Die Lawinenhundestaffel

Schon seit den 1950er Jahren unterstützen die Hundeführer der Bergwacht Bayern die Einsatzkräfte bei Such- und Rettungseinsätzen. 45-50 Lawinen- und Rettungshundeführer stehen in den Bereitschaften in ganz Bayern rund um die Uhr Einsatzbereit. Im Allgäu haben wir etwa 10-15 Hundeführer, mehr Infos dazu über die Bergwacht Bayern.

KID – Kriseninterventionsdienst

Bei schweren Unfällen oder Sucheinsätzen mit ungewissem Ausgang kümmern wir uns nicht nur um den Verunfallten. In solchen Situationen werden auch die Angehörigen und Tourenpartner schwer belastet. Die erste Betreuung übernehmen in solchen Fällen unsere Kollegen vom KID. Sie verbinden die Arbeit der Bergwacht mit den Angehörigen, indem sie Ansprechpartner sind und neue Informationen mitteilen.
Die Betreuung von Unfallbeteiligten und Angehörigen soll diesen Menschen helfen, Eindrücke zu bewältigen und die eigene Handlungsfähigkeit wieder zu gewinnen, bzw. die emotionale Stabilisierung zu unterstützen. Dies wird durch eine kontinuierliche Begleitung, unaufdringliche Anwesenheit der MitarbeiterInnen und die Offenheit zum Gespräch ermöglicht.